Referenzprojekt: AVG

AVG Abfall-Verwertungs-Gesellschaft mbH, Hamburg

Transportanlage für die Gebindebeschickung einer Müllverbrennungsanlage.

Kundenbeschreibung:

Die AVG Abfall-Verwertungs-Gesellschaft mbH ist Teil der europaweit tätigen Indaver-Gruppe und betreibt am Standort Hamburg eines der modernsten Entsorgungszentren weltweit. Im Fokus steht die sichere, nachhaltige und umweltverträgliche Behandlung gefährlicher und ungefährlicher Abfälle aus Industrie und öffentlichem Sektor.

Zentrales Element ist die Hochtemperaturverbrennungsanlage, mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr. Die bei der Sonderabfallverbrennung gewonnene Abwärme wird über ein benachbartes Heizkraftwerk dem Hamburger Fernwärmenetz zugeführt – ein konsequenter Beitrag zur energetischen Verwertung und CO₂-Reduktion.

Projekt: Erneuerung der Zuführungstechnik für Drehrohröfen

Nach rund 30 Jahren Betriebszeit wurde die bestehende Technik zur Zuführung von Großgebinden vollständig rückgebaut und durch eine hochmoderne, flexible Förderlösung ersetzt. Ziel war es, die Beschickung der Drehrohröfen an aktuelle Anforderungen der Prozesssicherheit, Flexibilität und Automatisierung anzupassen.

Das neue System erlaubt eine differenzierte Vorlagerung und Zuführung unterschiedlicher Gebindearten – z. B. Fässer, Kanister, Hobbocks oder Eimer – entsprechend ihrer Belastungsklasse. Die automatische Steuerung erfolgt auf Basis eines Verbrennungsplans sowie kontinuierlicher Emissionsüberwachung.

Technische Highlights & Sicherheitskonzept

Förder- und Steuerungstechnik:

  • Pulkförderung: Batchweise Aufgabe nach Gebindeklassifizierung
  • Gebindetypen: Fässer, Kanister, Eimer etc. bis 300 kg
  • Max. Maße je Gebinde: 700 × 700 × 1.000 mm
  • Leistung: Bis zu 16 Gebinde pro Stunde und Ofen
  • Pufferspeicher: >60 Gebinde – ermöglicht 2 Stunden autarken Betrieb
  • Wiegezellen: Erfassen präzise die zugeführte Abfallmenge je Ofen
  • Teleskopförderer: Minimieren Übergabelücken, Übergabe an Rechen und Ofenheber

Ergonomie & Sicherheit:

  • Gebindeheber: Ergonomische Aufgabehöhe für manuelle Bedienung
  • Drehtische (teleskopierend): Beidseitig einsetzbar für flexible Anordnung
  • STAHL-Bedienpulte: In ATEX-Ausführung für Hand- und Vor-Ort-Bedienung
  • Sicherheitskonzept:
    • Ex-Zonen-Ausführung nach ATEX-Richtlinie
    • Gaswarnanlage zur Umgebungskontrolle
    • Modifizierte Schutzzaunanlage mit Lichtschranken und kontaktgesicherten Zugangstüren

Prozessintegration:

  • Steuerung über redundanten Profibus & Beckhoff-Klemmen
  • Einbindung ins Prozessleitsystem ABB
  • KKS-Kennzeichnung für vollständige technische Dokumentation
  • Reintegration vorhandener Anlagenkomponenten zur Ressourcenschonung

Fazit

Dieses Projekt zeigt, wie SCHÖNAU technische Komplexität, Sicherheitsanforderungen und Nachhaltigkeitsziele miteinander vereint. Die neue Zuführtechnik der AVG Hamburg ist robust, flexibel und vollständig integriert – bereit für die nächsten Jahrzehnte sicherer Sonderabfallverwertung auf höchstem Niveau.

Zwei Pulk-Förderstrecken für den flexiblen Einsatz beider Hochöfen. (C) SCHÖNAU
Teleskop-Förderer für die Übergabe in den Hubförderer im Hochofen (C) SCHÖNAU
Blick auf die Drehtische mit Teleskop-Funktion. (C) SCHÖNAU
Aufgepulkte Fässer unterschiedlicher Größe und Gewicht. Überbrückung des Lückenschlusses durch Teleskop-Ausführung der Drehtische. (C) SCHÖNAU
Aufgabebereich (C) SCHÖNAU
Betrieb der Anlage im EX-Bereich mit Beachtung aller relevanter Normen und Vorgaben. (C) SCHÖNAU
Transfer der Fässer zum kleinen Senkrechtförderer (C) SCHÖNAU
Grafische Ansicht des Anlagenzustands und der Bedienung am Display. (C) SCHÖNAU
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